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Wie Coaching hilft, mit Ambivalenzen klar zu kommen

By 20. April 2012Keine Kommentare

Sie müssen eine wichtige Entscheidung treffen und sind hin und her gerissen? Eben haben Sie sich noch selbstbewusst einer Führungsaufgabe gestellt und im nächsten Moment fühlen Sie sich auf einmal „klein mit Hut“.  Kein Wunder, denn unsere Persönlichkeit setzt sich aus vielen verschiedenen, teilweise widersprüchlichen Anteilen zusammen, die ganz unterschiedliche Werte und Absichten in uns vertreten und zu gegensätzlichen Verhaltensweisen führen.

Wenn der „innere Kritiker“ übernimmt

Ein konkretes Beispiel: Eine meiner Coaching-Kundinnen, eine erfahrene Seniorberaterin und Bereichsleiterin aus der Kommunikationsbranche, soll in einem Kundenmeeting die Führungsrolle und Präsentation übernehmen. Es geht darum für die Agentur einen wichtigen neuen Kunden zu gewinnen. Die Beraterin kann sonst in Kundenmeetings auf einen souveränen inneren Persönlichkeitsanteil bauen, mit dem sie diese Situationen erfolgreich meistert, Kompetenz ausstrahlt, glasklar strategisch denkt und über ausgezeichnete Präsentationsfähigkeiten verfügt.

Stattdessen kommt in dieser Situation ein ganz anderer Persönlichkeitsanteil zum Vorschein, der das Ruder übernimmt. Dieser Teil ist besonders stark darin, selbstkritisch auf das eigene Verhalten der Beraterin zu blicken. Er lässt die Beraterin unsicher, zurückhaltend und unruhig werden. Kontakt zu ihrem souveränen Persönlichkeitsanteil ist ihr in dieser Situation erst einmal nicht möglich. Stattdessen kostet sie die Bewältigung dieses Meetings viel Energie und bringt ihr nur wenig innere Bestätigung und Freude – was sie gerne ändern möchte.

Innere Persönlichkeitsanteile verstehen und bewusst einsetzen

Im Coaching  arbeite ich in so einem Fall gerne mit der Methode „Voice Dialogue“, die in den 1970er-Jahren von den US-amerikanischen Psychologen Hal und Sidra Stone begründet wurde. Diese Gesprächsmethode ermöglicht es, die Mechanismen, Hintergründe und auch die positiven Aspekte dieser inneren widerstrebenden Anteile kennenzulernen und nachhaltig verändern zu können. Ziel ist es, zu verstehen, wann und wie die unterschiedlichen Persönlichkeitsanteile interagieren. Und im nächsten Schritt – quasi als „Chef(in)“ zu entscheiden, welchem Persönlichkeitsanteil man in einer Situation mal mehr oder mal weniger Raum gewähren will.

 

 

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